Was kommt nach dem Boom?
Die insbesondere von pandemiebedingten Lieferproblemen gebeutelte Bike-Industrie muss sich wie viele andere Branchen nun auch Sorgen machen, dass durch den Krieg in der Ukraine in absehbarer Zeit bei wichtigen Rohstoffen wie Stahl oder Nickel deutlich die Preise steigen werden. Dabei hat vor nicht allzu langer Zeit der Branchenverband ZIV seine neuesten Zahlen präsentiert: 2021 lag der Umsatz der Branche bei 6,65 Milliarden Euro. 2019 lag er noch bei 4 Milliarden. Auch wenn die Rekorde aus 2020 (7,1 Mrd) nicht übertroffen werden konnten, sind das unglaubliche Zahlen. Die Nachfrage ist nach wie vor riesig, die Benzinpreise steigen ins Unermessliche und der Frühling steht vor der Tür: es könnte nicht besser laufen, oder?
Was bedeutet Normalisierung?
Aktuell wird mit einer Normalisierung des Marktes bis 2025 gerechnet. Nur was bedeutet Normalisierung? Sicherlich nicht: alles wie vor dem Boom. Wir sehen verschiedenste Trends und Strömungen, die die Zweirad-Mobilität zunächst in den urbanen Räumen später auch in den ländlichen Regionen deutlich verändern wird. So wird der E-Bike-Anteil bald weit über 50% sein und damit das „normale“ Rad immer weiter marginalisiert werden. Vernetzte Hardware verändert die Art wie wir Rad fahren und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für technische Innovation und Services. Gleichzeitig wird die Klimakrise und das damit weiter wachsende Bewusstsein für klimaneutrale Mobilität einen immensen Impact auf die Verkehrsinfrastruktur unserer Städte haben. Die Grenzen zwischen Auto und Fahrrad werden immer weiter verwischen, während das Bedürfnis ein Fahrzeug zu besitzen immer weiter schwindet. All-Inclusive-Mobility oder Mobility-as-a-Service sind keine kurzfristigen Trends, sondern grundlegende Umwälzungen der Geschäftsmodelle.
Eindruck aus unserem „Design-Alltag“
Chancen jetzt nutzen
Handeln solange der Boom anhält
Die Liste der Potentiale der kurz- und mittelfristigen Entwicklungen insbesondere bei der Zweirad- und elektrischen Mikromobilität ließe sich beliebig fortführen. Die Frage, die uns beschäftigt ist: wie begegnen unsere Kunden dieser hohen Dynamik und dem damit einhergehenden Entwicklungsdruck? Das beschriebene hohe Niveau eignet sich wunderbar um sich zurückzulehnen und zu verkaufen was irgendwie geliefert werden kann. Wie so oft entwickeln einige Wenige neue innovative Produkte und Services und gehen mit großem Bewusstsein für unverwechselbare Markenarbeit an den Start. Sicherlich – nicht alle können ganz vorne bei technischen Innovationen oder neuen Geschäftsmodellen mitmischen, dennoch muss sich jeder der Frage stellen:
Welchen Mehrwert bietet mein Marke und meine Produkte gegenüber meinen Wettbewerbern? Wo stehe ich wenn der Markt sich normalisiert hat?
Als Büro für strategisches Design bietet CULTURE FORM ein breites Spektrum an Beratungsleistungen und Designkompetenzen. Die Zweiradbranche ist eine unserer Schwerpunkte: Wir analysieren Sortimente, stellen Fragen und entwickeln Visionen – für Marken genauso wie für Produkte. Dabei bietet unser Standort in Berlin die einzigartige Möglichkeit die Trends ganz unmittelbar zu erleben.
Lasst uns gemeinsam die Chancen dieser Zeit nutzen, neue Ideen entwickeln die Zukunft aktiv gestalten.